Menü

tdAcademy startet in die zweite Forschungsphase

26.06.2023 | ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung
Bild: © tdAcademy
Bild: © tdAcademy

Zum 1. Juni ist das Forschungsprojekt tdAcademy in eine neue Forschungsphase gestartet. Zeitgleich mit dem Auftakt von „tdAcademy 2“ ist das Koordinationsbüro der Forschungs- und Community-Plattform für Transdisziplinarität von der Leuphana Universität in Lüneburg nach Frankfurt am Main verlegt worden. Dort ist nun Michael Kreß-Ludwig vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung der zentrale Ansprechpartner. Ziel von tdAcademy 2 ist es, den transdisziplinären Forschungsmodus, der sich insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung bewährt hat, und die Wirkungen transdisziplinärer Methoden und Konzepte weiter zu stärken.

Der Bedarf an transdisziplinärer Forschung ist groß: Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimaschutz, Mobilitätswende oder Ressourcenschonung erfordern eine besondere Herangehensweise, die der Komplexität der Probleme Rechnung trägt. Dafür steht die transdisziplinäre Forschung, indem sie disziplinäre wissenschaftliche Grenzen überwindet und darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglicht. Ihr Ziel: gemeinsame Gestaltungsoptionen für die Zukunft zu schaffen.

Die Nachhaltigkeitsforschung – auch die des ISOE – profitiert schon seit den 1990er Jahren von diesem Forschungsmodus, dessen Besonderheit darin liegt, dass er unterschiedliche Akteure und Betroffene am Forschungsprozess beteiligt und damit verschiedene Wissensformen berücksichtigen kann. Durch die Beteiligung von Personen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, aus Politik und Wirtschaft können komplexe Probleme aus vielen verschiedenen Perspektiven wissenschaftlich betrachtet und praxistaugliche Lösungen entwickelt werden.

Gründung tdAcademy: Reaktion auf steigenden Bedarf an transdisziplinärer Forschung

Seit 2020 bietet die tdAcademy, initiiert von ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Leuphana Universität Lüneburg, Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) an der TU Berlin und Öko-Institut, eine Plattform für transdisziplinäre Forschung und die Forschungscommunity. „Wir freuen uns, dass wir mit der tdAcademy einen Ort schaffen konnten, der die Vernetzung von Forschenden ermöglicht und zur Weiterentwicklung, Verbreitung und Qualitätssicherung von transdisziplinären Methoden, Konzepten und Kompetenzen beiträgt“, sagt Alexandra Lux, die zum 1. Juni 2023 gemeinsam mit Martina Schäfer vom ZTG für das Projekt spricht. Alexandra Lux ist Transformationsforscherin am ISOE und war bereits Projektleiterin von „TransImpact“ – einem Vorgängerprojekt, aus dem die tdAcademy 2020 hervorgegangen ist.

Nach der erfolgreichen Gründung der Fachgesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung e. V. (GTPF) im Mai, die wesentlich auf Initiative der tdAcademy und ihres Partner*innen-Kreises zustande gekommen ist, wird sich das Projektteam von tdAcademy 2 in vier Themenlinien dem wachsenden Bedarf an transdisziplinärer Forschung widmen. „Wir sehen eine steigende Nachfrage an spezifischer Prozesskompetenz und an Wissen über Wirkungszusammenhänge des transdisziplinären Forschungsmodus“, sagt Alexandra Lux. Diese Entwicklung greift die Forschungsarbeit der tdAcademy 2, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert wird, gezielt auf.

tdAcademy 2: Wirkung transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung stärken

Die Arbeit an der tdAcademy findet unter anderem in den beiden Themenlinien gesellschaftliche Wirkungen und wissenschaftliche Wirkungen statt – Effekte und Zusammenhänge, die bislang wenig untersucht sind. Neben der Wirkungsforschung gehe es in einer weiteren Themenlinie entsprechend auch darum, die Kontextbedingungen für transdisziplinäre Forschung systematisch zu verstehen. In einer vierten Themenlinie widmet sich das Team schließlich neuen integrativen Forschungsformaten und der Frage, wie diese die transdisziplinäre Forschung bereichern können. „Insgesamt steht im Mittelpunkt der zweiten Phase der tdAcademy, besser zu verstehen, welche Schnittstellen sich zwischen den Themenlinien ergeben, wo Synergien und Widersprüche auftreten – beispielsweise, ob die Erzielung von gesellschaftlichen Wirkungen immer im Widerspruch zu wissenschaftlicher Wirksamkeit steht“, erklärt Lux. Die Partner der zweiten Phase der tdAcademy aus dem ISOE, ZTG, Öko-Institut und Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT untersuchen diese Schnittstellen gemeinsam.

Die Mitarbeit in der Community steht allen transdisziplinär Forschenden offen, auch Nachwuchswissenschaftler*innen aus dem globalen Süden und Norden sind explizit eingeladen. Um interessierte relevante Akteur*innen der transdisziplinären Forschung gezielt in die Arbeit der tdAcademy einzubinden, steht ein Gäste- und Fellowship-Programm zur Verfügung, das von der Robert Bosch Stiftung finanziert wird. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit, innovative Ansätze und Ideen mitzuentwickeln, neue Entwicklungen in der transdisziplinären Forschung zu diskutieren, Publikationen oder Positionspapiere einzeln oder in Gruppen zu schreiben, ihr Netzwerk zu erweitern und Erfahrungen auszutauschen und ihre Forschung der internationalen Community vorzustellen.

Mehr zur tdAcademy: https://td-academy.org


Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Dr. Alexandra Lux
Tel. +49 69 707 6919-27
lux(at)isoe.de
www.isoe.de

Pressekontakt:

Melanie Neugart
Tel. +49 69 707 6919-51
neugart(at)isoe.de
www.isoe.de