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Erneuerbare Energien: Innovationspark in Jüchen erhält weitere Fördermittel

14.04.2023 | Wuppertal Institut

Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, die TH Köln und das Wuppertal Institut haben für die weitere Entwicklung des Projekts „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ Fördergelder erhalten: Das Strukturwandel-Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren hat ein Volumen von insgesamt 1,94 Millionen Euro und wird von Bund und Land mit Fördermitteln unterstützt.

Kernidee ist es, die neu entstehende Landschaft im Tagebau Garzweiler für erneuerbare Energien im Einklang mit anderen Nutzungen zu nutzen. In einem integrierten System soll Energie unmittelbar vor Ort erzeugt, gespeichert und verwendet werden – und das im großen Stil. Dabei sollen innovative technologische Konzepte realisiert werden. Dies wird auf Flächen in der Tagebaufolgelandschaft Garzweiler südlich der Bundesautobahn (BAB) 46 sowie östlich und westlich der BAB 44n geschehen, die rekultiviert sind oder sich aktuell in der Rekultivierung befinden.

Zukunftsweisendes Konzept

„Das Gelingen der Energiewende ist für das Rheinische Revier und seine wirtschaftliche Entwicklung elementar. Wir wollen durch den gezielten Ausbau erneuerbarer Energien im Verbandsgebiet dazu beitragen. Unsere Region ist traditionell auch eine Energieregion, und wir wollen es bleiben. Das allerdings klimaneutral, innovativ und umweltschonend“, betont Dr. Gregor Bonin, Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler.

„Zukunftsweisend ist das Projekt nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem in Bezug auf die partizipative Gestaltung des Konzepts. So werden die konkreten Entwicklungsperspektiven der geplanten Teilprojekte mit relevanten Akteursgruppen vor Ort integrativ und auf Augenhöhe erarbeitet“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Ein weiterer wichtiger Eckpunkt ist die proaktive Einbindung von Partner*innen sowie Institutionen aus dem gesamten Rheinischen Revier. Sie soll zu einer hervorragenden Vernetzung und damit auch Sichtbarkeit des Projektes beitragen und den Strukturwandel konkret erfahrbar machen.

Landwirtschaft und Energiewirtschaft verbinden

Im Rahmen des Vorhabens werden fünf Teilprojekte in Machbarkeitsstudien weiterentwickelt. So zielt zum Beispiel die geplante „Energielandschaft“ südlich von Jüchen darauf ab, Energieerzeugung durch Windenergie und Sonnenenergie (Photovoltaik) in Hybridkraftwerken mit der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Naturschutz zu koppeln. Die Beteiligung der örtlichen Landwirtschaft ist dabei von herausragender Bedeutung.

„Mit dem Konzept der Agri-Photovoltaik werden Land- und Energiewirtschaft verbunden, was eine mehrfache Nutzung der knappen Flächen ermöglicht. Die vorhandenen Erfahrungen in der Region sollen nun in einem großflächigen Maßstab angewandt werden", erläutert Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln. Auch ein weiteres Teilprojekt, die sogenannte Solarautobahn, verfolgt einen innovativen Ansatz: Lärm- sowie Windschutzanlagen entlang der BAB 46 bei Jüchen und der BAB 44n würden dabei für die Produktion von Solarstrom genutzt.

Machbarkeitsstudien als Schritt zur konkreten Umsetzung

Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat im Sommer 2021 gemeinsam mit den genannten Projektbeteiligten eine mehr als 100 Seiten starke Konzeptstudie für den „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ vorgelegt. Die Entwicklung der Teilprojekte wird jetzt über eine Laufzeit von vier Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des sogenannten STARK-Programms zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten“ sowie vom Land NRW gefördert. Für die Teilprojekte werden im Rahmen der Förderung Machbarkeitsstudien erstellt, um die Umsetzung des Innovationsparks konkret vorzubereiten.


Weitere Informationen

Projekt-Website LANDFOLGE Garzweiler

Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen

Konzeptstudie für den „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen” (2021)


Gemeinsame Pressemitteilung

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
VisdP: Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer
Kontakt: Anna Riesenweber, Stellv. Leiterin Kommunikation, Online-Redakteurin
Tel: +49 202 2492-106
E-Mail: anna.riesenweber@wupprinst.org

Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Kontakt: Jörg Meyer zu Altenschildesche, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 2164 7 03 66-26,
Mobil: +49 159 06 23 96 86
E-Mail: joerg.meyer@landfolge.de   

Technische Hochschule Köln
Kontakt: Christian Sander, Teamleiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49221 8275-3582
E-Mail: pressestelle@th-koeln.de