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Policy Briefs von Ecornet Berlin

Mieterstrom zukunftsfähig machen

Wie Berlin den Ausbau von Solarenergie auf den Dächern von Mietshäusern beschleunigen kann
Ecornet Berlin Policy Brief Nr. 3

Autor*innen: Astrid Aretz, Swantje Gährs, Jan Kegel
Herausgeber: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Datum: 2022
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Damit Berlin die selbst gesetzten Ziele für den Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV) erreichen kann, müssen sehr große Anstrengungen unternommen werden. Die derzeitigen Instrumente reichen dafür nicht aus. Um das große Potenzial der Mietshäuser nutzbar zu machen, gibt es die Möglichkeit, auf deren Dächern PV-Strom zu produzieren und diesen direkt an die Mieter*innen zu verkaufen. Doch der sogenannte „Mieterstrom“ führt bislang ein Nischendasein. Der Anteil am gesamten PV-Zubau in Berlin beträgt aktuell nur zehn Prozent.

Gleichzeitig bietet Mieterstrom ein enormes Innovationspotenzial auf der Verbrauchsseite und könnte ein Baustein für ein flexibles und zukunftsfähiges Stromsystem sein. Ebenso stellt er ein wichtiges Instrument zur Teilhabe von Mieter*innen an der Energiewende dar.

Einige Hemmnisse verzögern den Mieterstromausbau. Daran ändern auch die überarbeiteten Regelungen im Osterpaket der Bundesregierung zum Ausbau erneuerbarer Energien wenig. Damit Mieterstromprojekte erfolgreich werden, müssen sie einfacher umgesetzt und wirtschaftlich betrieben werden können.

Empfehlungen für eine sozialverträgliche Wärmewende in Berlin

Wie mit ambitionierten energetischen Sanierungen Klima und Mietende geschützt werden können
Ecornet Berlin Policy Brief Nr. 2

Autor*innen: Julika Weiß, Katja Schumacher, Janis Bergmann, Viktoria Noka, Steven Salecki, Elisa Dunkelberg
Herausgeber: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Datum: 2022
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Die Reduktion des Wärmebedarfs durch die energetische Gebäudesanierung und die Umstellung auf erneuerbare Energien und Abwärme in der Wärmeversorgung sind die beiden zentralen Bestandteile einer Wärmewende in Berlin. Mit der Umsetzung dieser Klimaschutzmaßnahmen gehen erhebliche Investitionen einher, aber auch Nutzen beispielsweise durch reduzierte Heizkosten nach einer Sanierung. Mietende fürchten durch energetische Sanierungen zusätzliche Belastungen, wenn die Modernisierungskosten umgelegt werden. Insbesondere einkommensschwache Haushalte können hierdurch stark belastet werden. Besonders problematisch ist dies aufgrund der sowieso angespannten Lage am Berliner Wohnungsmarkt.

Wie sind energetische Sanierungen aus Sicht der Mietenden finanziell zu bewerten? Welche Auswirkungen haben sie insbesondere für Haushalte mit geringem Einkommen? Und welche Möglichkeiten bestehen für politische Akteure in Berlin eine sozialverträgliche Umsetzung energetischer Sanierungen zu unterstützen? Dieser Policy Brief zeigt auf, wie mit ambitionierten energetischen Sanierungen Klima und Mietende geschützt werden können.

Wie gelingt der urbane Solar-Turbo?

Reformoptionen für einen beschleunigten Ausbau von Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern in Berlin
Ecornet Berlin Policy Brief Nr. 1

Autor*innen: Katharina Umpfenbach
Herausgeber: Ecologic Institut
Datum: 2021
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Solarenergie ist die wichtigste erneuerbare Energiequelle, die im Berliner Stadtgebiet erschlossen werden kann. Die Landesregierung hat sich deshalb das Ziel gesetzt, 25 Prozent der Berliner Stromversorgung aus Solarenergie zu decken. Dafür muss die installierte Photovoltaik-Leistung (PV) der Stadt auf das 34-fache des Niveaus von 2020 ausgebaut werden.

Eine solche Dynamisierung des Ausbaus ist nur zu erreichen, wenn alle Gebäudetypen einbezogen werden – auch Mehrfamilienhäuser. Das derzeitige Modell zur Förderung von Mieterstrom weist allerdings entscheidende Defizite auf, sodass ein Neustart nur mit einer grundlegend neuen Ausrichtung der Regulierung möglich scheint. Reformvorschläge liegen vor. Bei der Auswahl wird es entscheidend sein, die Steuerungsziele zu präzisieren, zu priorisieren und auch offen zu kommunizieren. Angesichts der Herkulesaufgabe Solarausbau empfiehlt es sich zudem, kurz- und langfristige Maßnahmen zu kombinieren, wie das Ecologic Institute in diesem Ecornet Berlin Policy Brief empfiehlt.

Kurzfristig: Volleinspeisung wiederbeleben

Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern, die den erzeugten Strom vollständig ins Netz einspeisen, sollten eine auskömmliche Förderung erhalten. Dabei gilt es klar zu kommunizieren, dass es sich um eine kurzfristige Maßnahme handelt, um einen schnelleren Ausbau zu entfachen, während neue Modelle für die Beteiligung von Mieter*innen entwickelt werden.

Mittelfristig: Neues Modell der Vor-Ort-Versorgung entwickeln und regelmäßig anpassen

Ein neues Modell des gemeinschaftlichen Eigenverbrauchs muss entwickelt werden, um die Erzeugung und den Verbrauch von vor Ort erzeugtem Strom zu erleichtern. Gerade mit Blick auf Mehrfamilienhäuser und Quartiere gilt es hier noch zentrale Fragen zu klären. Ein adaptives Governance-Modell ist zentral, um den neuen Ansatz regelmäßig zu prüfen und anzupassen.