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Zehn Jahre ISOE-Lehre in Sozialer Ökologie

Mit diesem Semester beteiligt sich das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung seit nunmehr zehn Jahren an der universitären Lehre zur transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung. Seit 2008/2009 bietet das ISOE als unabhängiges Forschungsinstitut gemeinsam mit dem Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt – deutschlandweit einzigartig – „Soziale Ökologie“ als Lehrgebiet im Masterstudiengang Umweltwissenschaften der Goethe-Universität an.

Mit seinem Engagement für die Nachwuchsbildung in der forschungsbasierten Lehre zielt das ISOE zum einen darauf, die Soziale Ökologie als Wissenschaftsgebiet weiter zu etablieren. Die Soziale Ökologie versteht sich als die Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen. Ihre Leitfrage ist, wie die krisenhaften Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur erkannt, begriffen und gestaltet werden können.

Zum anderen dient die Beteiligung an der universitären Lehre der Vermittlung der theoretischen Konzepte, Methoden und empirischer Anwendungsfelder der sozial-ökologischen Forschung. So soll die nächste Forschergeneration befähigt werden, anwendungsorientierte wissenschaftliche Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme zu erarbeiten, wie sie durch den Eingriff der Menschen in die Natur entstehen. Hierfür betreut das ISOE auch Qualifizierungsarbeiten, insbesondere Masterarbeiten von Studierenden, aber auch Promotionen.

Nachwuchsbildung im Masterstudiengang Umweltwissenschaften

Das Schwerpunktfach „Soziale Ökologie“ an der Goethe-Universität  macht zugleich eine der  Besonderheiten des fächerübergreifenden und anwendungsorientierten Masterstudiengangs Umweltwissenschaften aus, auf dessen rund 35 Plätze sich inzwischen bis zu 180 Studierende jährlich bewerben: Neben unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Aspekten behandelt das Modul Soziale Ökologie auch sozialwissenschaftliche Themenstellungen.

Damit geht der Studiengang weit über das bloße Verständnis menschlicher Einflussnahme auf die Ökosysteme hinaus, denn er beschäftigt sich gezielt mit Fragen, wie Wissenschaft zu gesellschaftlichen Ansätzen beitragen kann, um schädlichen Umweltveränderungen entgegenzuwirken. Themen wie Konsumverhalten, Umgang mit systemischen Risiken oder nachhaltiges Ressourcenmanagement werden explizit behandelt und geeignete inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze gelehrt.

Transdisziplinärer Ansatz der Frankfurter Sozialen Ökologie

Dass eine anwendungsbezogene Forschung ohne Grundlagenforschung nicht denkbar ist, dieser Maxime folgt auch das ISOE mit seinem Forschungsprogramm. Die „Frankfurter Soziale Ökologie“ erlaubt es, gezielt zu fragen, wie Gesellschaften ihre Beziehungen zu Natur regulieren und was mögliche Gründe dafür sind, wenn diese sich nicht nachhaltig entwickeln. Und sie hilft zu entscheiden, welches Wissen wir benötigen und wie wir es integrieren müssen, um diese Fragen zu beantworten.

Entstanden ist die Frankfurter Soziale Ökologie in den 1980er-Jahren aus der kritischen Perspektive auf die stark technikorientierte und naturwissenschaftlich geprägte Umweltforschung. Mit ihrem transdisziplinären Ansatz versteht sich die Frankfurter Soziale Ökologie als eine problemorientierte Forschung, die nicht nur besseres Wissen über sozial-ökologische Probleme generieren, sondern auch Ansatzpunkte für Gestaltung aufzeigen will. Dies bedeutet, unterschiedliches Wissen – wissenschaftliches Wissen, aber auch das Praxiswissen gesellschaftlicher Akteure – einzubeziehen und die eigene Rolle und Verantwortung der Wissenschaft mit zu bedenken.

Weitere Lehrveranstaltungen an der Leuphana Universität und der TU Darmstadt

Neben dem Masterstudiengang Umweltwissenschaften der Goethe-Universität ist das ISOE noch an zwei weiteren Universitäten regelmäßig an der Lehre beteiligt. An der Leuphana Universität Lüneburg werden in den Bachelor- und Masterstudiengängen die am ISOE entwickelten Konzepte und Methoden transdisziplinärer Forschung beim „forschenden Lernen“ in studentischen Projekten der Nachhaltigkeitsforschung angewandt. Zusätzlich werden die fächerübergreifende transdisziplinäre Curriculums-Entwicklung sowie die Konzipierung und Durchführung von Forschungs- und Promotionsprojekten an der Fakultät Nachhaltigkeit unterstützt. Außerdem werden Lehrveranstaltungen zur nachhaltigen Wasserversorgung an der Technischen Universität Darmstadt angeboten.

Ansprechpartnerin:

PD Dr. Diana Hummel
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 7076919-33
hummel(at)isoe.de

Mehr Informationen:

https://www.isoe.de/lehrenachwuchs
https://www.isoe.de/forschung/soziale-oekologie/