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Projektergebnisse TransImpact – Wenn das Wissen Vieler gefragt ist: Qualitätsstandards für die transdisziplinäre Forschung

Für die Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme ist das Wissen vieler unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen gefragt. Mehr noch: Wenn aus wissenschaftlichem Wissen wirkungsvolle Ergebnisse für die Praxis hervorgehen sollen, muss sich Forschung auch für Wissen jenseits der Wissenschaft offen zeigen. Transdisziplinäre Forschung macht genau das – TD-Forschung öffnet sich für „Erfahrungs- und Alltagswissen“ und erweitert mit diesem speziellen, aber nicht wissenschaftlichen Wissen den Erkenntnisprozess. Im Forschungsprojekt TransImpact wurde untersucht, wie die Wirkungspotenziale des transdisziplinären Forschungsmodus erhöht werden können. Die umfangreichen Ergebnisse stehen Nutzer/innen auch nach Projektende auf der Onlineplattform td-academy.org zur Verfügung.

Für die Bearbeitung komplexer gesellschaftlicher Fragestellungen wird immer häufiger ein transdisziplinärer Forschungsmodus angewendet. Ein Grund dafür ist, dass dieser Ansatz stärkere gesellschaftliche Wirkungen verspricht. Das heißt: „Durch die Öffnung für nicht wissenschaftliches Wissen von Akteuren aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft kann praktisches, anschlussfähigeres Wissen für gesellschaftliche Probleme mit sehr komplexer Struktur erarbeitet werden“, sagt TransImpact-Projektleiterin Alexandra Lux vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung.
Deutlich wird diese Komplexität zum Beispiel beim Thema Umweltbelastungen. Auf den ersten Blick zeigen sich Umweltbelastungen als Folge aus gesellschaftlichem Handeln und ökologischen Effekten. „Doch schaut man sich die Problematik näher an, sieht man vielschichtige Prozesse, die auf unterschiedlichen räumlichen, zeitlichen und sozialen Ebenen verlaufen“, erklärt Lux. „Ereignisse auf lokaler und globaler Ebene spielen ebenso ineinander wie kurzfristige Ereignisse und langfristige Folgen oder das Handeln von Einzelnen im Alltag mit staatlichen Politiken weltweit.“

Wirkungspotenzial transdisziplinärer Forschungsprozesse ausschöpfen

Transdisziplinäre Forschung reagiert auf diese Komplexität und erarbeitet Lösungen, die ganz unterschiedliche Wissensformen zu der Entstehung und den Folgen komplexer Probleme integrieren. „Wir wollten wissen: Wie kann man das Versprechen der Wirksamkeit in der transdisziplinären Forschung einlösen? Welche Rahmenbedingungen sind wichtig und welche Gestaltungsmöglichkeiten hat man im Forschungsprozess?“, berichtet Alexandra Lux. Seit November 2015 hat das Team von TransImpact ausgewählte transdisziplinäre Forschungsprojekte ausgewertet und mit den jeweiligen Projektteams diskutiert, worauf es bei der Steigerung von Wirkungspotenzialen der transdisziplinären Forschung ankommt.

Im weiteren Austausch mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Forschungsförderung ist mit der Onlineplattform td-academy.org sukzessive eine Materialsammlung entstanden, die allen Anwender/innen des transdisziplinären Forschungsmodus als Wissensbasis für eine qualitativ hochwertige transdisziplinäre Forschung zur Verfügung steht. „Im Kern geht es um vier Themen: Problemkonstitution, Partizipation gesellschaftlicher Akteure, Wissensintegration und Übertragbarkeit der Ergebnisse“, berichtet die Projektleiterin. „Für jedes Thema bietet die Wissensbasis Gestaltungsmöglichkeiten und Methoden an, die helfen, das Potenzial der Projekte und damit ihre Wirksamkeit zu erhöhen.“

Über das Projekt

„TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung. Analyse und Transfer von Standards für transdisziplinäre Forschung“ wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert. Die Wissensbasis td-academy.org wurde vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin entwickelt und wird über die Projektlaufzeit hinaus bestehen bleiben.

https://td-academy.org/