Bürger*innen an Forschung beteiligen – Institutsbericht des IÖW 2024
Die Perspektiven, Ideen und Einstellungen von Bürger*innen in Forschung einzubeziehen, lohnt sich. Die Wissenschaftler*innen des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) forschen transdisziplinär, um neues Wissen zu generieren, das auf alltäglichen Erfahrungen von Bürger*innen beruht. Diese Einblicke integrieren die Projekte in ihre Forschung und entwickeln daraus transformative und gemeinwohlorientierte Impulse und Lösungswege. Im Institutsbericht 2024 präsentiert das IÖW neben weiteren Themen, wie Bürger*innen in partizipativen Projekten politische Prozesse mitgestalten oder selbst zu Forschenden werden – das schafft Verständnis und Transparenz. Weitere Themen dieses Hefts: Nachhaltig digital – wie gelingt die Twin Transition? Und: Wie werden Städte klimaresilient?
Mit Bürger*innen forschen
Beteiligung kann dafür sorgen, dass die sozialen und ökologischen Wirkungen von Innovationen im Mittelpunkt stehen und es nicht – wie so oft – ausschließlich um Effizienz und einzelwirtschaftliche Vorteile geht. IÖW-Wissenschaftler*innen forschen in zahlreichen Projekten von Ernährung über Mobilität bis Energie gemeinsam mit der Gesellschaft – in Dialogformaten, Reallaboren oder mit Citizen Science. Etwa geht es um die Frage, wie die Umstellung auf eine klimafreundliche, nachhaltige Ernährung gelingen kann: Das haben Menschen aus ganz Deutschland im Bürger*innen-Dialog „Nachhaltige Ernährung“ diskutiert, den das IÖW mit ausgerichtet hat.
Nachhaltig digital – wie gelingt die Twin Transition?
Smarte Häuser, smarte Städte, smarte Verkehrs- und Landwirtschaftssysteme: Machen digitale Technologien und Tools die Welt besser? Sie sollen Energie, Wasser, Rohstoffe und Emissionen sparen. Der Haken: Es gibt wenige stichhaltige Belege, dass dieses Versprechen eingelöst wird. Die Metastudie „Nachhaltigkeitseffekte der Digitalisierung“ vom IÖW und Technopolis ergab vor allem diesen Befund: Es braucht in den meisten Sektoren mehr belastbare Zahlen, um bewerten zu können, ob die Digitalisierung am Ende positive Effekte für die Umwelt hat.
Wie Städte klimaresilient werden
Beton und Versiegelung führen zu einem Hitzeinseleffekt, der urbane Räume häufig etliche Grade stärker aufheizt als ihr Umland. Neue Konzepte zeigen, wie Städte der Zukunft aussehen: Schwammstädte etwa legen Wert auf eine wassersensible Stadtentwicklung und nutzen Regenwasser vor Ort als Ressource. Zentral für Klimaresilienz ist auch Grün in der Stadt: Grüne Dächer und Fassaden, Stadtbäume, Gärten und Parks erbringen wichtige Ökosystemleistungen, die für Städte im Klimawandel überlebenswichtig sind. Was Grünflächen in der Stadt noch zu bieten haben und wie viel ihr Nutzen umgerechnet in Euro wert ist, zeigen die im Bericht vorgestellten Projekte.
Nachhaltigkeitsbericht des IÖW
Seit 2010 veröffentlicht das IÖW seine Umweltbilanz und Zahlen zur Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen. Der aktuelle Bericht stellt etwa die neue interne Reiserichtlinie und den Umgang mit dem wachsenden Institut vor. Die Arbeitsgruppe „Zukunftswerkstatt IÖW“ wurde im Mai 2022 gegründet, um unterschiedliche Perspektiven aus allen Bereichen des Instituts zusammenzubringen. Der Abschluss und eine umfassende Auswertung des Prozesses fanden Mitte 2024 statt.